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Die Schilddrüse und ihre Hormone sind die treibende Kraft in unserem Stoffwechsel. Damit ist nicht nur gemeint wie viele Kalorien du essen kannst, denn der Stoffwechsel ist noch viel mehr. Nahezu jeder Prozess in deinem Körper beruht auf Austausch von Stoffen also Stoffwechsel. Wie gut das funktioniert ist Maßgeblich von der Schilddrüse abhängig.

Der Eiweißstoffwechsel, Fettstoffwechsel, Kohlenhydratstoffwechsel und Energiestoffwechsel sind nur einige der bekanntesten Beispiele auf die unsere Schilddrüse einen Einfluss hat.

Neben der Leberfunktion sind aber auch viele Neurotransmitter abhängig von den Schilddrüsenhormonen, was erklärt warum sie so starken Einfluss auf die Psyche hat. Panik Attacken, Depressionen und Gefühlskälte können mit der Schilddrüse zusammen hängen.

Das Thema Schilddrüse ist wirklich sehr umfangreich, in diesem Beitrag möchte ich aber einmal die wichtigsten Key-Facts für dich zusammenfassen.

Es gibt wesentlich mehr Themen, die die Schilddrüse betreffen können, aber ich möchte mich hier auf die Optimierung der Funktion, Schilddrüsenunterfunktion und Hashimoto beschränken.

Optimierung der Schilddrüse

Du musst nicht immer eine Schilddrüsenunterfunktion haben, schon leichte Beeinträchtigungen können eine Auswirkung auf dein Wohlbefinden und den Stoffwechsel haben. Beispielhaft möchte ich hierzu eine Studie [1] erwähnen, in der das beheben eines Zink-Mangels bei den Probanden einen unterschied von bis zu 589 Kcal im Tagesbedarf ausgemacht hat. Das ist eine komplette Mahlzeit. Aber auch dein Energie-Level, die Fähigkeit zu regenerieren oder vom Stress abzuschalten kann hier betroffen sein. Und Zink ist nur Beispielhaft, für eine Vielzahl an Nährstoffen und Faktoren. Da diese die gleichen wie bei einer Schilddrüsenunterfunktion sind, werde ich sie gleich im Abschnitt zu diesem Thema durchgehen. Ich möchte dich hier nur dafür sensibilisieren, das es immer Sinn macht sich die Schilddrüse mal genauer anzuschauen, um den Stoffwechsel zu optimieren.

Schilddrüsenunterfunktion

Bei einer Schilddrüsenunterfunktion, auch Hypothyreose genannt, produziert die Schilddrüse nicht genügend Schilddrüsenhormone, um den Bedarf des Körpers zu decken. Dies führt zu einer Verlangsamung des Stoffwechsels und kann eine Vielzahl von Symptomen verursachen. Hier sind einige mögliche Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion:

Müdigkeit/Erschöpfung, Gewichtszunahme Kälteempfindlichkeit, Trockene Haut und Haare, Verstopfung, Muskelschwäche, Gedächtnisprobleme, Depressive Stimmung, Langsamer Herzschlag, Menstruationsstörungen, Panik-Attacken

Die Diagnose einer Schilddrüsenunterfunktion erfolgt in der Regel durch eine Kombination von klinischen Symptomen, körperlicher Untersuchung und Laboruntersuchungen.

Leider wird eine Schilddrüsenunterfunktion nicht von allen Ärzten erkannt. Das hat mehrere Gründe. Oft wird nur der TSH Wert im Blut bestimmt und der Normbereich liegt hier bei den meisten Laboren zwischen 0,4-4,0. So gut wie alle Experten geben einen Optimalen Bereich von 1,5-2,2 an. Auch Befragungen von Patienten über ihr Wohlbefinden in Korrelation mit dem TSH-Wert stützen das.

Wenn dein TSH nun aber bei 2,8 oder sogar bei 3,5 liegt, werden viele Ärzte sagen, das alles Ok ist, obwohl du dich gar nicht so gut fühlst oder Probleme mit deinem Gewicht hast. Wenn der Arzt nun aber der Meinung ist, dass du eine Schilddrüsenunterfunktion hast, dann wird er dir vermutlich das Schilddrüsenhormon Thyroxin ( T-4, L-Thyrox ) verschreiben oder im Vorfeld abklären, ob du vielleicht einen Knoten oder Hashimoto hast und dir dann dass Hormon verschreiben.

Knoten lasse ich an dieser Stelle aussen vor und auf Hashimoto komme ich im verlauf des Beitrages noch. Eine „normale“ Schilddrüsenunterfunktion hat ihren Ursprung meistens in einem oder mehrere Nährstoffmängeln, Stress oder Problemen mit dem Darm und/oder der Leber. Natürlich wird es dir im ersten Schritt besser meistens besser gehen, wenn du die Hormone bekommst. Aber das eigentliche Problem bleibt weiterhin bestehen und wird vermutlich in den nächsten Monaten oder Jahren zu weiteren Problemen führen. Deswegen sollte man doch zumindest mal versuchen herauszufinden woher die Unterfunktion kommt.

Einen ersten Anhaltspunkt würden uns der freie T4 und der freie T3 wert im Blut liefern. Idealerweise sollten diese im oberen drittel des Normbereiches bei einem guten TSH-Wert liegen. Sind beide Werte niedrig, liegt die Vermutung nahe, dass die Schilddrüse nicht genügend Hormone Herstellen kann. Ist der T4 Wert besser als der T3 Wert, könnte eine Umwandlungsstörung vorliegen. Das T4 ist nämlich inaktiv und muss bei Bedarf vom Körper noch aktiviert werden. Hierfür sind verschiedene Nährstoffe, Enzyme, ein gesunder Darm und die Leber entscheidend.

Für die Produktion von Schilddrüsenhormonen darf  die Aminosäure Tyrosin und das Element Jod nicht Fehlen, denn aus diesen beiden Nährstoffen bestehen diese Hormone. Für die Herstellung und Umwandlung, bzw. Aktivierung braucht es dann Selen, Zink, Eisen, Vitamin D + A, Omega 3 Fettsäuren und Magnesium.

Die meisten  hier angesprochenen Werte kannst du bei deinem Arzt bestimmen lassen, wirst sie aber in den meisten Fällen selber zahlen müssen. Die Kassen übernehmen diese Werte nicht, was auch der Grund dafür ist, dass die meisten Ärzte diese Untersuchungen nicht durchführen. Einzig die Omega 3 Fettsäuren-Analyse* in der Zellmembran von Roten-Blutkörperchen, werden aktuell nur in sehr wenigen Laboren angeboten. Diese kannst du aber bequem von zuhause durchführen*.

Selen und Zink sollten an der oberen Grenze des Normbereiches liegen, Eisen ( der Ferritin-Wert ) bei 80-100, Vitamin D bei 40-60ng/ml (achte hier auf die Einheit in der gemessen wird) und der Omega 3 Index bei 9-11%.

Für den Darm kannst du dich auf ein Leaky Gut testen lassen und eine möglich beginnende Fettleber über den Fatty Liver Index beurteilen. Die Leberwerte und das Ultraschall zeigen leider erst ab 15-20% Verfettung erste Anzeichen, aber die Leberfunktion kann schon ab 5% eingeschränkt sein. Mehr als die hälfte der T4 Hormone wird in der Leber zu T3 aktiviert.

Ist hier alles in Ordnung kann Stress oder auch eine Östrogen-Dominanz eine weitere mögliche Ursache sein. Bei Stress versucht der Körper dich zur Ruhe zu bringen und wandelt das in Aktive T4 Hormon vermehrt in r-T3 (reverses T3) um, welches keine Wirkung mehr hat. Auch hier gibt es nur sehr wenige Labore die diesen Wert anbieten, aber über ein Cortisol Tages Profil oder ein Gespräch über den Alltag und Schlafverhalten, lässt sich das oft sehr gut abschätzen.

Cortisol spielt auch eine entscheidende Rolle bei Insulinresistenz, die fast immer im Verbund mit PCOs, also einer Dysbalance von Östrogen und Progesteron kommt. Östrogen führt dazu, dass das T4 vermehrt über Tbg gebunden und ausgeschieden wird. Zu erklären ist das unter anderem damit, dass Östrogen ein Signal für eine mögliche bevorstehende Schwangerschaft ist und der Körper nun etwas mehr Ruhe und Reserven benötigt.

Nun kennst du schonmal eine ganze Reihe von Faktoren, die du abklären kannst, um nach der Ursache für eine Schilddrüsenunterfunktion zu suchen. Nicht selten ist es tatsächlich nur Jod, Eisen und/oder Selen.

Es gibt durchaus aber Fälle in dem all das nichts Hilft und du auf die exogene Gabe der Hormone angewiesen bist. Das ist auch gar nicht schlimm, denn Schilddrüsenhormone sind kein Medikament, welches irgendetwas in deinem Körper unterdrückt, wie es die meisten Medikamente tun, sondern du gibst dem Körper etwas das er braucht. Nur würde ich persönlich immer erst versuchen herauszufinden warum er sie nicht mehr selbst herstellt oder umwandeln kann.

Und wenn du auf die exogene Gabe angewiesen bist, sollten die Werte auch für dein Wohlbefinden in den richtigen Bereich gebracht werden.

Wenn die Schilddrüse tatsächlich nicht mehr in der Lage ist ausreichend Hormone herzustellen, dann ist eine der häufigsten Ursachen die Autoimmunkrankheit Hashimoto. Diese schauen wir uns als nächstes an.

Hashimoto

Ob du bei Hashimoto Schilddrüsenhormone einnehmen musst, hängt stark davon ab wie weit die Schilddrüse angegriffen ist und ob du das Entzündungsgeschehen in den Griff bekommst.

Wie gerade zuvor schon erklärt ist es gar nicht schlimm, diese einzunehmen aber viele möchten das nach Möglichkeit dennoch vermeiden. Außerdem produziert die Schilddrüse noch viele weitere Botenstoffe, die für die langfristige Gesundheit eine Rolle spielen. Alleine deshalb macht es schon Sinn alles zu tun, um die Schilddrüse nach Möglichkeit zu erhalten.

Wenn es um das Einstellen der Werte und der effektiven Aktivierung der Hormone geht, dann gelten im Prinzip die gleichen Faktoren wie im zuvor beschriebenen Abschnitt der Schilddrüsenunterfunktion.

Einzig mit dem Jod müssen wir hier etwas vorsichtig sein. Wenn die Schilddrüse aus Jod das Schilddrüsenhormon herstellt, gibt es eine Entzündungsreaktion. Diese kann die Entzündung durch Hashimoto noch weiter befeuern. Damit deine Schilddrüse hiervor geschützt ist, benötigt sie Selen. Generell gibt es meiner Meinung nach immer wieder Hashimoto Fehldiagnosen aufgrund von Selen-Mangel. Denn hier kann die Schilddrüse sich entzünden und die selben Antikörper steigen, die auch bei einer Hashimoto Diagnose gemessen werden.

Oft passieren solche Diagnosen nach der Schwangerschaft oder nach dem Stillen, weil der Körper alles verfügbare an Nährstoffen dem Kind gibt. In diesem Fall lässt sich die falsch Diagnostizierte Hashimoto oft mit ein paar Maßnahmen ausheilen. Man hört ja immer wieder von Einzelschicksalen die Hashimoto besiegt haben. Auf diese Maßnahmen komme ich gleich noch einmal zurück, denn es sind die selben die wir auch für die Regulierung des Immunsystems und Entzündungsstoffwechsels benötigen. Behalte aber im Hinterkopf, dass du bei Hashimoto zunächst einmal deinen Selen Spiegel in den optimalen Bereich bringen solltest bevor du Jod einnimmst.

Die schulmedizinische Definition von Hashimoto ist, dass sich das eigene Immunsystem gegen den Körper richtet , weswegen sie deshalb in vielen Fällen das Immunsystem unterdrücken wollen. Bei Hashimoto wird das zwar nicht so oft gemacht, aber bei vielen andern Autoimmunkrankheiten werden Immunsupressiva gegeben. Im Prinzip stimmt es zwar, dass das eigene Immunsystem den Körper angreift, aber warum tut es das?

Und hier kommen 2 Faktoren zum tragen, die ich persönlich sehr wichtig finde. Zum einen der Entzündungsstoffwechsel und zum anderen der Trigger. Um den Rahmen hier nicht zu sprengen fasse an dieser Stelle nun vieles sehr vereinfacht zusammen.

Untersuchungen und die Erfahrungen zeigen das fast alle betroffenen von Hashimoto auch eine Darmproblematik haben. Hier geht es um eine Darmbarriere Störung (umgangssprachlich Leaky Gut), bei der Stoffe in den Blutkreislauf gelangen die sonst nie dort hinein kommen könnten. Hier haben sich zum Beispiel Gluten und ein Bakterien-Stamm aus dem Darm als verdächtig gezeigt, da sie eine fast identische Eiweißstruktur wie die Schilddrüse haben. Die nun produzierten Antikörper können dann die Schilddrüse angreifen. Dieser Angriff führt dann zu der Entzündungsreaktion und da wir in unserem modernen Lifestyle die meisten anti-entzündlichen Faktoren immer mehr ausschliessen und die pro-entzündlichen Faktoren erhöhen, bekommt der Körper diese Entzündung nicht reguliert.

Im ersten Schritt braucht der Körper die Nährstoffe und Substanzen, die für den Entzündungsstoffwechsel notwendig sind. Hier kommen wir wieder auf Omega 3 Fettsäuren, Zink, Selen, Vitamin D, Magnesium, Vitamin A und Vitamin C. Durch den erhöhten Bedarf müssen diese alle im optimalen Bereich liegen. Einfach nur etwas einzunehmen bringt hier meistens nichts. Messen, bei Bedarf nehmen und wieder Messen, bis der Zielbereich erreicht ist, ist hier der Weg.

Im zweiten Schritt sollte ein möglicher Trigger ausgemacht werden. Sprich ein Test auf Darmbarriere-Störung und im Bedarf den Darm aufbauen. Das ist in vielen Fällen gar nicht so kompliziert und wenn man 2-3 Wochen Trigger wie Gluten, Lektine und Saponine weg lässt und dem Körper 3 mal täglich 5g Glutamin zuführt, kann sich die Darmschleimhaut oft schon regenerieren. In manchen Fällen kann eine Mischung aus Pro- und Präbiotikern den Aufbau zusätzlich unterstützen. Eine PDF zum Darmaufbau habe ich leider noch nicht fertig, aber grundsätzlich könntest du hierfür auch meinen Stoffwechselbooster verwenden, da dieser alle Anforderungen erfüllt. Einzig Quark würde ich hier weglassen und natürliche Lebensmittel wie Kartoffeln, Süsskartoffeln, Bohnen und Linsen wären dennoch erlaubt.

Im dritten Schritt wäre herauszufinden warum die Darmbarriere Störung aufgetreten ist. Hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Stress, HPU-Stoffwechselstörung, Schwermetall-Belastung ( z.B. Amalgam-Füllung ), Antibiotika, schlechte Ernährung uvm.

Als letzten Schritt bleibt dann ein gesunder Lebensstil der anti-entzündlich wirkt. Hier zu kannst du mich auf meinen Kanälen wie Instagram, Facebook und Tik Tok verfolgen, ich mache immer wieder Content zu diesen Themen. Oder wenn du es gerne gebündelt haben möchtest kannst du dir meine Guideline 5 Elemente für einen gesunden Stoffwechsel holen. Arbeitest du an den Themen Ernährung, Nährstoffe, Bewegung, Stress, und Schlaf, reduzierst du die pro-entzündlichen Faktoren und unterstützt die anti-entzündlichen. Ich kenne einige die es so geschafft haben ihre Hashimoto Erkrankung zum Ruhen zu bringen.

So nun hast du eine ganze Menge gelernt zum Thema Schilddrüse und Hashimoto. Mit diesem Wissen und einigen Schlagworten, die du noch weiter recherchieren kannst, solltest du eigentlich mit einem guten Arzt oder Therapeuten an deiner Seite ein ganzes Stück weiter kommen.

Zum Abschluss bekommst du hier noch die Grafik zum Kreislauf der Schilddrüsenhormone aus meinem eBook über die Schilddrüse. Wenn du in dieses Thema noch tiefer eintauchen magst und die Hintergründe verstehen möchtest, findest du all das und noch wesentlich mehr in diesem eBook.

[1] MAXWELL, Christy, VOLPE, Stella Lucia ; Effect of Zink supplementation on thyroid hormone function. Annals of Nutrition and Metabolism, 2007,51. Jg. Nr.2,S.188-194